Zwischen heutiger Nathanael- und Mühligstraße lag einst die Fluchtburg der deutschen Ritter von Lindenau. Bei der Ersterwähnung des Ortes und des Didericus de Lindinouve 1182 muss eine wasserumgebene Rückzugsmöglichkeit für die Lehnsmänner des Bischofs von Merseburg existiert haben.
Bereits 1527 verkaufen die Herren von Lindenau jedoch ihren Besitz an den Rat der Stadt Leipzig, der an dem Dorf wegen seiner Lage an der Handelsstraße Via Regia großes Interesse zeigt. Das Herrenhaus des Gutes existiert noch beim Bau der Nathanaelkirche 1881-1884, auf der Karte sind noch Reste der Wassergrabenanlage zu erkennen. Doch der Bereich der rechtlich selbstständigen mittelalterlichen Wasserburg geriet anders als in Leutzsch bald in Vergessenheit und musste nach der Eingemeindung Lindenaus zu Leipzig (1.1.1891) noch mal separat eingemeindet werden (1921).